Frau Müller im “Erzähl doch mal…” – Interview

Unser erster Gast in der Vorstellungsrunde  ist …. 🥁

Frau Müller 

Die erste Frage, die uns heute mit Frau Müller beschäftigte war:

Was bedeutet Glück für Frau Müller?

Die Familie bedeutet ihr sehr viel. Für sie ist Glück, dass sie sich mit allen Kindern versteht. Sie stehen täglich in Kontakt. Die Wertschätzung, Liebe und Hilfe, die sie von ihren Kindern, Enkeln und sogar schon Urenkeln zurück bekommt, bedeuten für sie vollkommenes Glück.

Es war nicht immer einfach für sie, denn sie musste schon früh in ihrer Kindheit mit anpacken. Ihre Eltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb und da war es völlig klar, dass man die Kühe gemolken hat oder selbstständig das Mittagessen zubereitet hat für die ganze Familie.

Einen Brotbackautomaten gab es zu dieser Zeit nicht. Voller Stolz erzählt mir Frau Müller, wie sie mit 14 Jahren zum Bäcker gegangen ist, den Sauerteig dort geholt und verarbeitet hat.

Als Kind war sie nie im Urlaub, das schönste Ziel in den Ferien war eine Freundin in Wörth, mit der sie heute noch befreundet ist.

Was ihr in ihrer Freizeit wirklich gefallen hat, waren die Nähstunden in der Hauswirtschaftsschule in Wörth. Sie erzählte mir mit voller Begeisterung, wie gerne sie geschneidert hat. Das waren ihrer Meinung nach zwar alles nur Basics und dennoch konnte sie Röcke um nähen, Kleider nähen und flicken.

Auf die Frage ob „früher alles besser war“ antwortete sie: „Wir waren früher nicht so anspruchsvoll, uns hat schon ein kleines Hefegebäck glücklich gemacht“

Nicole Strehl-Abt warf hier ein, dass es in der Tagespflege oft Hefekuchen mit Apfel oder Zwetschgen gibt und sich die Gäste immer sehr über Hefegebäck freuen. „Es erinnert einfach an alte Zeiten und schmeckt!“ lachte Frau Müller.

Wie wir bisher alle Damen in unserer Runde gefragt haben, war auch Frau Müllers Mann der Schönste in ganz Erlenbach!

Aber wie lernte man die große Liebe ganz ohne Internet damals kennen?

„Na beim Tanzen!“ In der Gaststätte „Zum Rad“ gab es im oberen Bereich einen Saal, in dem Blechmusik gespielt wurde. Dort wurde sie zum Tanzen aufgefordert, tanzte und verliebte sich in ihren Mann.

Zum Abschluss die Frage, welche Weihnachtstraditionen sie pflegt?

Natürlich muss es einen Weihnachtsbaum geben, mit viel Dekoration und Lichterketten. Und die Familie kommt immer zusammen. Alle Kinder, alle Enkel und alle Urenkel. Es wird gekocht und gebacken. Am liebsten Spritzgebackenes in Schokolade getaucht oder Christstollen mit Rosinen, Marzipan, Orangeat und Zitronat. Witzig wird es, wenn das Christkind verkleidet in ihrem Hochzeitskleid und Schleier die Wohnstube betritt und am Glöckchen läutet.

Ich bedanke mich bei Frau Müller für die schönen Erinnerungen, die sie mit mir geteilt hat.

Text und Bild: Patricia Adrian